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Freitag, 11. Mai 2018

Der Teufel auf Erden

Operette von Franz von Suppé
nach einem Libretto von Karl Juin und Julius Hopp
Neubearbeitung von Alexander Kuchinka

Musikalische Leitung: Jakob Brenner
Ausstattung und Regie: Hinrich Horstkotte
Choreinstudierung: Stefan Bilz
Choreografie: Sabrina Sadowska

Mit Dagmar Schellenberger, Gerhard Ernst, Matthias Winter, Franziska Krötenheerdt/Marie Hänsel, Sophia Maeno/Sylvia Rena Ziegler, Andreas Beinhauer/Till von Orlowsky, Reto Rosin, Matthias Otte, Tilo Kühl-Schimmel/Jürgen Schimmel, Christoph Dittrich und Alexander Kuchinka

Chor der Oper Chemnitz, Ballett der Theater Chemnitz, Damen und Herren der Statisterie
Robert-Schumann-Philharmonie


Der Teufel auf Erden 7Was macht der gestresste Oberteufel, wenn es ihm in seinem Reich zu voll wird, weil heutzutage wirklich jeder in die Hölle will? Genau: Er lässt sich auf der Erde nieder. Kein Wunder, dass das Höllenleben ohne Regierungschef völlig aus dem Ruder gerät und die Belegschaft überfordert ist. Wieso ist er auch ausgerechnet jetzt nicht da?! Und wo, zum Teufel, steckt er eigentlich genau? Der einzige Ausweg scheint zu sein, dass einer der Unterteufel die Erdenleiter hinaufklettert, um nach dem Chef zu suchen. Auf seiner Reise streift er nicht nur durch die Kontinente, sondern auch durch die Jahrhunderte, um festzustellen, dass das Leben dort viel teuflischer ist, als er je geahnt hätte.

Mit seiner fantastisch-burlesken Operette Der Teufel auf Erden schrieb Franz von Suppé 1878 ein augenzwinkerndes, zeitkritisches Bühnenwerk in bester Offenbach-Tradition und traf damit auch inhaltlich den Nerv des Wiener Publikums. Schließlich übte der Teufel als Theaterfigur schon von jeher eine große Anziehungskraft aus. Warum sich das Werk trotz des Premierenerfolgs nicht auf der Bühne hielt, ist unklar. Der Suppé-Biograf Hans-Dieter Roser konstatiert: „Wahrscheinlich stand der Operette die unverhüllte Forderung nach mehr Liberalität im Wege, die in der Monarchie nicht gern gehört wurde, später nicht im österreichischen Ständestaat oder in der nationalsozialistischen Bewegung.“ Hinrich Horstkotte, der als Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner in Chemnitz bestens bekannt ist und zuletzt mit seiner Turandot-Inszenierung für ausverkaufte Vorstellungen sorgte, wird dem „fröhlichen, musikalisch anspruchsvollen Ganzen“ (Roser) den Weg zurück auf die Bühne und in die Herzen der Operettenfreunde ebnen.

In Kooperation mit der Volksoper Wien.

PREMIERE: Samstag 27. April 2019, 19 Uhr

Oper Chemnitz
D-09111 Chemnitz, Theaterplatz 2

www.theater-chemnitz.de

Kalender


In der heutigen Fassung von Alexander Kuchinka wurde dieses Werk komplett neu bearbeitet, dessen dramatische Struktur keineswegs an aktueller zeitkritischer Attraktivität verloren hat. Ein großartiges teuflisches Verwirrungsspiel zwischen Gut und Böse ist hier entstanden, eine gesellschaftssatirische Zeitreise vom 17. bis ins 21. Jahrhundert.

In Alexander Kuchinka, in der Titelpartie als Ruprecht und Höllenknecht, erkennen wir die Vielseitigkeit des Wiener Künstlers, der neben seinen autorischen, kompositorischen und gesanglichen Fähigkeiten, ebenso auch schauspielerische Größe auf der Bühne beweist. Mit dieser ungeheueren Bandbreite, auch in der Regiearbeit, könnte man ihn durchaus als den heutigen Schikaneder bezeichnen.
Online Merker

Alexander Kuchinka, der nicht nur wienerisch krauternd den aufmüpfigen Ruprecht stelzefußt, zeichnet auch für die textliche Neufassung verantwortlich. … Wirklich modern ist das nicht, und die Witze zünden nur teilweise.
Die Welt

So heiter sich das Thema zu Beginn anlässt, spart die Operette am Ende nicht mit Zeitkritik und erntet dafür großen Zuspruch.

… als Ruprecht erobert der Österreicher Alexander Kuchinka mit seinem Wiener Schmäh die Herzen der Zuschauer. Stilecht dabei auch sein Kostüm mit Pferdefuß, Hörnern und Fledermausflügeln.
Chemnitzer Morgenpost

Die Aufführung ist ein teuflisches Vergnügen, bei dem Alexander Kuchinka als Höllenknecht Ruprecht in Teufels-Krampus-Habit (der in die Menschen fährt, um unsichtbar zu werden) und Matthias Winter als per se unsichtbarer Engel Rupert (ohne Auftrag, und nicht an Gott glaubend) den Vogel abschießen und aufs Komischste durch die Zeit- und Ortsreise führen, einer dem anderen helfend, über Gott und Teufel lästernd. Köstlich deren Dialoge und Spiel.

Der dreieinhalbstündige Abend amüsiert und unterhält, augenzwinkernd auf schmalem Grat zwischen Komödienstadel und Ausstattungsrevue. Es darf gelacht werden, zumal die zeitnah aktualisierten, frechen, gelegentlich schnoddrigen Dialoge und Gesangstexte der gesellschaftskritischen Marschroute des Stücks entsprechen.
Freie Presse

Unter dem Beifall des Publikums verneigten sich dankbar am Ende auch Alexander Kuchinka und Jakob Brenner Hand in Hand. Der Textherr und der Notenchef gehörten auch zu den herausragenden Protagonisten der Aufführung.

In Chemnitz kam – am langen Beifall gemessen – die Premiere gut an. Die Wiederentdeckung wird in die nächste Spielzeit übernommen und geht später nach Wien, wo Suppés „Teufel“ im damaligen Carltheater 1878 Premiere feierte. Der Klagenfurter Kuchinka, der seine Schmäh-Wiener bestens kennt, darf auch bei seinem Heimspiel auf Erfolg setzen …
Theaterförderverein Chemnitz